"Plan L.", hauswirtschaftliches Lern- und Arbeitsbuch von Schöningh, ist als Schulbuch des Jahres 2015 ausgezeichnet worden - auch für seinen "sensible(n) Umgang mit kultureller Vielfalt".

Studie untersucht Migration und Integration in Schulbüchern

In Schulbüchern ist Migration und Integration in Deutschland ein wichtiges Thema. Wie es in den Lehrwerken der gesellschaftswissenschaftlichen Fächer dargestellt wird, ist Forschungsgegenstand einer aktuellen Studie des Georg-Eckert-Instituts und des Zentrums für Bildungsintegration an der Stiftung Universität Hildesheim. Staatsministerin Aydan Özoguz, die Beautragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, hat die Ergebnisse heute in Berlin vorgestellt.

Die Studie stellt fest, dass in den untersuchten Schulbüchern Deutschland als Einwanderungsland beschrieben wird und eine differenzierte und raumbezogene Betrachtung vorherrscht. Allerdings werde Migration häufig als krisenhaft und konfliktbelastet dargestellt. Die Autoren der Studie fordern, Schulbüchern als Bezugspunkt „Diversity Education“ zugrunde zu legen. Ziel der „Diversity Education“ ist es, die Vielfalt und Heterogenität der Gesellschaft als Norm und Chance darzustellen.

Die Schulbuchverlage der Westermann Gruppe sind hier auf einem guten Weg. Mehr als 200 Lehrwerkstitel bieten sie zu den gesellschaftswissenschaftlichen Fächern an. Alle Titel beziehen den jeweils herrschenden gesellschaftlichen Diskurs mit ein. So vermittelt besonders die jüngere Lehrwerksgeneration ein positives Bild der gesellschaftlichen Vielfalt, ohne jedoch die Herausforderungen, die durch Migration entstehen, zu ignorieren. Dieser differenzierende Zugriff ermöglicht es den Schülerinnen und Schülern, anhand der rechtlichen, politischen und gesellschaftlichen Parameter verschiedene Standpunkte zu diskutieren und sich ein eigenes Urteil zu bilden. Denn Kontroversität ist ein Unterrichtsprinzip, dem die gesellschaftswissenschaftlichen Fächer verpflichtet sind. Deshalb richten sich die Bildungsmedienverlage nach dem Beutelsbacher Konsens, der dies festschreibt: "Was in Wissenschaft und Politik kontrovers ist, muss auch im Unterricht kontrovers erscheinen". Dies ist eines der Prinzipien, die die Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg 1976 für die politische Bildung in Deutschland festgelegt hat.

Migration und Integration spielt in den Bildungsmedien der Sekundarstufe nicht nur in den Fächern Politik/Wirtschaft, Geschichte und Erdkunde eine große Rolle, sondern auch in den Hauptfächern Deutsch und Englisch. Denn in diesen Fächern findet viel soziales Lernen statt. So thematisiert das Deutschbuch „Wortstark – Basis“ von Schroedel für Klasse 7/8 ausführlich das Anderssein als Bereicherung: „Schön, dass jeder anders ist!“ heißt das Kapitel, in dem es nicht nur um Aussehen und Verhalten, sondern auch um Meinungen und Haltungen geht. Schülerinnen und Schüler werden angeleitet, die Perspektive der anderen einzunehmen und Verständnis zu entwickeln.

In den Englischlehrwerken ist positive belegte kulturelle Vielfalt immer impliziert und wird als Norm gehandelt. Dem zugrunde liegt zum einen die Existenz der multikulturellen Gesellschaft Englands sowie die Umsetzung des in den Lehrplänen festgeschriebenen Auftrags zur Ausbildung interkultureller Kompetenz. So sind Lehrwerksfiguren mit Migrationshintergrund fester Bestandteil der Englisch-Werkreihen der Westermann Gruppe. Sie reflektieren die verschiedenen Traditionen und kulturellen Feste der heterogenen englischen Gesellschaft im harmonischen Miteinander. Ein beliebtes Beispiel ist der Notting Hill Carnival, ein jährlicher Straßenzug in London und Ableger der Karnevalstradition in Trinidad, die sich nach der Abschaffung der Sklaverei als soziales Element entwickelt hat.

Auch in den Grundschulbüchern der Schulbuchverlage der Westermann Gruppe ist Integration als gewollte Vielfalt Normalität: Sie bilden das Miteinander von Kindern ab, die offensichtlich unterschiedlicher Herkunft sind, und nehmen bewusst Vornamen aus anderen Kulturkreisen auf. Diverse Lesebuchtexte stellen Schul- und Freizeitsituationen dar, in denen Kinder unterschiedlicher Herkunft aufeinander treffen und dies als gegenseitige Bereicherung erfahren. Damit vermitteln schon die Grundschulbücher ein positives Bild von gesellschaftlicher Heterogenität und Vielfalt.

Über die Westermann Gruppe

Die Westermann Gruppe mit Stammsitz in Braunschweig ist einer der großen Anbieter für Bildungsmedien im deutschsprachigen Raum. Ihre Verlage in Deutschland, Österreich und der Schweiz decken den Medienbedarf fürs Lehren und Lernen vom Kleinkinderalter bis zur Berufsausbildung ab. Das Angebot umfasst Produkte für alle Schulformen, Schulstufen und Fächer, Medien für die vorschulische Bildung und privates Lernen sowie Kinder- und Jugendbücher. Zur Westermann Gruppe gehören außerdem zwei Druckereien und ein Logistik-Dienstleister.