Wie muss sich Bildung technologischen Entwicklungen wie Künstliche Intelligenz (KI) anpassen? Welche Schlüsselkompetenzen brauchen wir dafür heute schon? Wie können junge Menschen für Fake News und Desinformation sensibilisiert werden? Diesen Fragen stellten sich Bildungsexperten und -expertinnen am vergangenen Freitag auf dem Westermann Summit in Berlin.
Im Berliner Futurium trafen sich mehr als 150 Gäste aus Ministerien, Schulen, Verwaltung, Initiativen und Unternehmen, um über die Herausforderungen der schulischen Bildung zu diskutieren. Meinolf Ellers, Geschäftsführer der UseTheNews gGmbH innerhalb der dpa – Deutsche Presse Agentur, stellte Projekte vor, mit denen junge Menschen ihre Nachrichtenkompetenz stärken können. Die Initiative #UseTheNews, deren Partner Westermann ist, setzt sich in diesem Jahr mit einer großen Kampagne für die Vermittlung seriöser Informations- und Bildungsangebote ein. Ellers belegte mit Forschungsergebnissen, dass sich immer weniger junge Menschen für Nachrichten interessieren. Eine Lösung: sie in ihrer Realität abholen. Davon berichtete Etrit Asllani als Psychologe und preisgekrönter Blogger. Mit seinem erfolgreichen TikTok-Kanal keinfakenews betreibt er Aufklärung für junge Zielgruppen.
Wichtiger Aspekt digitaler Bildung ist die Qualität der entsprechenden Technologien. Doch wie lässt sich die bemessen? Beth Havinga, Geschäftsführerin der European EdTech Alliance und der Beratungsfirma Connect EdTech, setzt sich mit der Evaluation digitaler Angebote auseinander: Ihr Fazit: „Wir benötigen einheitliche Evaluationsmechanismen und mehr Testzentren, damit Schulen Vertrauen in EdTechs gewinnen können.“
Was müssen junge Menschen können? Diese Frage diskutierten Margitta Schulze Lohoff, Redaktionsleiterin des Magazins „brand eins“, Leah Schrimpf, Bereichsleiterin beim Digitalverband Bitkom, Clark Parsons, Experte der Internetwirtschaft und CEO European Startup Network, und Jungunternehmer Jakob Neise. Sie waren sich einig, dass Kreativität eine wichtige Fähigkeit sein wird, um Lösungen für die Aufgaben zu entwickeln, mit denen Schülerinnen und Schüler im Unterricht wie im Alltag konfrontiert werden.
Doch wie kann Schule Kreativität lehren? Im interaktiven Workshop unter Federführung von Leonard Sommer, Vice President Marketing & Sales bei ZAUBAR, konnten die Teilnehmenden selbst kreativ werden und Antworten entwickeln.
„Wir haben heute viel darüber erfahren, wie junge Menschen sich in einer Welt fühlen, in der sie mit globalen Risiken, mit Fake News und Propaganda konfrontiert werden. Wir haben aber auch Wege kennengerlernt, wie sie in der Schule befähigt werden können, Informationen zu bewerten, sich faktenbasiert eine Meinung zu bilden und alltagsnah komplexe Aufgaben lösen können“, sagt Sven Fischer, CEO der Westermann Gruppe. „Ich freue mich sehr, dass der Summit viele Ideen für zukunftsorientierten Unterricht liefern konnte.“
Westermann Summit
Der Summit „Bildung aus der Zukunft“ regt dazu an, aus ungewohnten Perspektiven auf die Herausforderungen des Bildungssystem zu blicken und daraus Lösungsansätze zu entwickeln. Er richtet sich Bildungsverantwortliche aus Politik, Wirtschaft, Schule und Verwaltung. Der Bildungsmedienanbieter Westermann als Veranstalter möchte damit einen Beitrag zur Bewältigung der rasanten Veränderungen leisten, die den Bildungsbeteiligten durch die Digitalisierung entstehen. Der Summit fand in diesem Jahr zum dritten Mal statt.
Fotos: © David Außerhofer